Berlin-Briefmarken
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Frage:
11.09.2015
Betr: Marke BRD MiNr. 139/140 gestempelt
Sind gestempelte Marken mit Falz gleichwertig mit denen ohne Falz?
Mit freundlichem Gruß S.T
Antwort:
Ja. Wenn ich solche Marken bekomme, werfe ich sie jedoch umgehend ins Wasserbad, um den Falz abzulösen. Einmal möchte ich wissen, ob er sich überhaupt ablösen läßt, ein mit einem nicht wasserlöslichen Kleber angeklebter Falz hat die Marke zerstört und, weil Schönheit und Wertigkeit sich auch aus der Sauberkeit widerspiegeln.
Außerdem muß man wissen, daß manche "Falze" auf den Briefmarken regelrechte "Fettflecke" hinterlassen, die nichr mehr entfernbar sind!
Frage:
10.09.2015
Hallo Herr Köpfer,
ich möchte Ihre Meinung zu meinem letzten Kauf aus dem Gebiet Berlin einholen. Es handelt sich um einen kompletten Satz Rotaufdruck frankiert auf 5 nicht portogerechten, aber echt gelaufenen Einschreibebriefen mit Ankunftsstempel. Laut FA H.D. Schlegel sind die Aufdrucke alle falsch, die Briefe zum Schaden der Post gelaufen. Ich habe dafür 590 € bezahlt. Wie ist dazu Ihre Meinung.
Übrigens sind Sie einer Falschinformation erlegen. H. D. Schlegel prüft die Rollenmarken
Berlin n i c h t. Habe gerade mit Schlegel deswegen telefoniert. Das macht weiterhin Herr Schmidl als sog. freier Prüfer.
Beste Grüße
Hans N.
Antwort:
Ein paar Gedanken dazu: Man hat aus einem Billigsatz versucht, mittels (krimineller) Aufdruckfälschung einen teuren zu machen - nicht nur zum Schaden der Post, vielmehr zum Schaden der / des Sammler(s). Rotaufdrucke sind das dadurch auf keinen Fall geworden. Daß diese Briefe "echt" gelaufen sind, adelt sie auch nicht - es bleibt einfach nur Betrug / Fälschung, die bestenfalls für eine "Fälschungssammlung" geeignet sind, ohne sammlerischen Wert! Toll bestätigt wird hier auch, daß ein Prüfergebnis durch einen Prüfer auf keinen Falle eine automatische "Sammelwürdigkeit" entstehem läßt. Und man muß auch hier wieder die Feststellung treffen, nur Q1, nur das Allerbeste, ist sammelwürdig - der Rest Ausschuß, Abfall!

Stellen Sie die Frage nach der Prüfung von Rollenmarken bitte auch noch Herrn Hans Georg Schlegel!

Richtig ist, daß Herr Schmidl dieses Gebiet, nachdem er sich im Streit aus dem Bund der Prüfer im BPP verabschiedet hat, weiter betreut - als nicht zu vermeidende private Konkurrenz zu den angestammten Prüfern. Anlaß hierzu, konnte man in den Briefmarkenzeitungen lesen, war die "ungeheuerliche" Feststellung im Prüferbund, die man als "Nestbeschmutzung" bezeichnete, annähernd 90 % der Briefmarkenhändler seien als "nicht ehrlich" zu beurteilen. Ich denke, mancher Sammeler hält diesen Prozentsatz für zu niedrig angesetzt.
Frage:
25.08.2015
Y.A.R. Marken mit Stempelfragment und Gummierung gefunden, zusammen mit Marken aus Polen, Senegal, auch DDR, gleiche Ausführung. Echte Marken oder Massenkitsch von Versandstellen?
Antwort:
Sieht alles nach Letzterem aus!
Frage:
22.08.2015
Hallo Herr Köpfer ,
ich finde da auf EBAY unter Berlin mit der Artikel-
nummer 371 416 494 302 einen gestempelten
Stephansatz . Die Spitzenwerte sind alle voll ge-
stempelt "B-Spandau". Die drei kleinen Werte
lassen wir mal unbeachtet. Satz ist noch nicht
geprüft. Meine 1. Frage : Ist die Marke zu 2 DM
rechts evt. leicht nachgezähnt?? Oder täusche
ich mich ,wenn ich meine ,dass die Zahnlöcher
rechts im Markenbereich minimal tiefer liegen
als das Außenloch oben rechts??
Bei einem Händler mit dem Ebaynamen "franz
herbst50" wurden vor einigen Tagen einige
Sätze von Bund aus den Sechzigernversteigert,
die für mich nicht vertändliche Preise erzielten.
Um nur 2 Beispiele zu nennen 369/72 Märchen
Mi 3,50 € verkauft für 375 € ,340/43 Märchen
Mi 6,50 € verkauft für 351 €
Diese Marken tragen alle den ESST Bonn ,also
eigentlich Massenware? Was ist so toll an die-
sen Marken oder habe ich etwas verpasst??
Nachzuvollziehen unter : franzherbst50 ,
verkaufte Artikel ,höchster Preis - leicht zu
finden. Dort finden Sie noch ca. 10 ähnlich
teuer verkaufte Stücke aus den Sechzigern.
Ich bin gespannt auf Ihre Antwort besonders
wegen des Stephansatzes und verbleibe
mfG Hans N.
Antwort:
Der Stephansatz wurde bestgeprüft immer wieder für um die € 200,-- bis € 300,-- verkauft. Da ich ein Sammler bin, der nur erste Qualität sammelt, macht mich dieses von Ihnen genannte Angebot sofort mißtrauisch. Und richtig: Die, sagen wir mal unruhige Zähnung, bestätigt Befürchtungen. Allein schon aus diesem Grund würde dieser Satz höhergeprüft. Was er sonst noch an Macken hat, die in ein Prüfergebnis einfließen würden, ist nicht sichtbar. Das spielt ja bei der Aussage, die Echtheit zu garantieren, auch keine Rolle. Der Leser meiner Seiten weiß, daß er für einen billig eingekauften, höher geprüften Briefmarkensatz beim Wiederverkauf nichts bis sehr wenig bekommt. Er wird also immer bemüht sein Q1-Qualität zu erwerben - und damit Geld anzulegen und nicht zum Fenster rauszuwerfen.
Zur zweiten Frage: Vor garnicht allzu langer Zeit hatten wir diese hirnrissigen Auktionen schon einmal besprochen - und ich kann mir nach wie vor keinen Reim darauf machen. Als Sammler kann man so Unbedarft doch garnicht sein und wenn man als Händler versuchen würde, so eine Wertigkeit darzustellen oder zu manipulieren, muß man schon deftige geistige Defizite haben. Es ist jedenfalls ein gutes Beispiel dafür, was alles möglich ist und dient somit der Sensibilisierung des Sammlers.
Frage:
20.08.2015
Hallo Herr Köpfer ,
in bin zufällig auf Ihre Seiten gestoßen und habe die letzten Tage intensiv darin gelesen. Ich bin begeistert, dass des so etwas gibt. Ich stimme Ihnen in fast allen Punkten zu 100% zu. Nach fast 60 Jahre langem Briefmarkensammeln sammle ich heute nur noch Berlin gestempelt und hier besonders Briefe und auch Einzelmarken/sätze mit vollem ,prüfbaren Stempel, die den Ortsteil beinhalten. Also B-Haselhorst ,B-Nikolassee, B-Lübars usw. Stempel wie Berlin NW 7 oä. erwerbe ich nicht extra. Ich nenne die Postämter "Nummernpostämter". Frage: Gibt es einen besonderen Namen für diese Postämter. Solche Stempel gibt es seit ca. 1965 Ich habe mal aus dem gestempelten "Versand-
stellenschrott" vom Postamt 12 die Kennbuchstaben notiert. Ich meine die aufgedruckten Klischestempel. Dabei fiel mir auf, dass der Stempel mit den Kennbuchstaben by als normaler Stempel am dortigen Postamt abgeschlagen wurde und gleichzeitig in der Massenabstempelung vorkommt.

Frage : Ist das denn möglich?? Oder kann man den Schalterstempel vom Klischestempel unterscheiden??

Am besten ist, man lässt das Postamt 12 weg, dann hat man keine Diskussionen ob nun der Stempel aufgedruckt oder echt ist. Bei vollständigen Briefen ist die Sache klar, aber bei losen Einzelmarken ohne Gummi??

Nicht zustimmen kann ich Ihnen ,wenn Sie sagen ,dass geprüfte Marken echt sind. Auch ich lasse alles über 25 € prüfen. Beim Gebiet Berlin ist die Sache klar. Prüfer sind die Schlegels, was der Vater für gut befand ,betätigen auch meistens die Söhne . Aber bei, um nur zwei Gebiete zu nennen , Z.B. SBZ ,Saarland kommen in unregelmäßigen Abständen neue Prüfer, die sich profelieren wollen und einiges für falschgetempelt erklären ,was der Vorgänger als echt prüfte. (Mir so gegangen bei SBZ mit 150/55 x ,bei Zierer gekauft mit FA für doppelten Michel, Nachfolger Dr. Jasch erlärt Stempel für falsch. Bei Saarland Urdruck auf Briefstücken gekauft bei Frau Ney ,damals noch im BPP. Nachfolger Geigle erklärt Stempel für falsch - Sachvertändiger Steffen von Fa. Saarphila sagt Stempel ist echt. Auch Schlegel senior hielt Stempel für echt. Noch so ein Fall. Saar Hochwasserblocks mit FA Hoffmann (Vater von Frau Ney). Seine Tochter erklärt Stempel für falsch. Ich könnte noch etliche Zeilen füllen. Dies ist auch ein Grund Berlin gestempelt zu sammeln. Die Schlegels werden sich doch hoffentlich nicht in den Rücken fallen. Ich beobachte seit ca 1970 die Bundesprüfer, jetzige Verbandsprüfer und komme zu dem Ergebnis, dass manche gar nicht lange im "Amt" sind, sich hinten auf den Marken verewigen ( Busch ,Wassmann) und dann abtreten. Man sollte ein für die Entscheidung (Echtheit) ein h a f t e n d e s Gremium bilden. So lange das an einem Namen hängt ,hat der Prüfer zwar seine Einnahmen, aber der Sammler das Nachschauen.

Nun habe ich genug Dampf abgelassen, aber mit den "Göttern" des BPP bin ich nicht immer einverstanden.

Ich freue mich auf Ihre Antwort und Meinung und verbleibe mit freundlichen Grüßen

Hans N.
Antwort:
Es macht Spaß, wenn Sammler sich Gedanken über ihr / unser Hobby machen – und wenn sie versuchen, sich mit den Ungereimtheiten auseinander zu setzen, kann das für alle Beteiligten nur von Vorteil und Beispiel für alle anderen sein. Dies dann auch noch an die Öffentlichkeit zu bringen setzt dem Vorgang die Krone auf.
Die Berliner Stempel betreffend wunderte ich mich über die Einschränkung, lediglich den mit der Nennung der Stadtteilnamen (den gab es mit und ohne durchgehende Datumsbrücke) zu sammeln, denn der wurde Anfang der 60er-Jahre durch einen ersetzt, der diese Namen durch Nummern ersetzte und die Postleitzahl 1 aufwies. Ab 1977 bis 1981 erfolgte die Umstellung auf einen Stempel mit der PLZ 1000. Und zum Ende der DDR gab es gar die Möglichkeit, Berlinmarken mit dem ebenfalls authentischen Ostberliner Stempel abstempeln zu lassen. Eine Traumbasis für jeden Sammler
Unter „briefmarken.de“, „Stempel“ und „Berliner Postämter“ habe ich aufgelistet, was für Berliner Stempel es gibt und am Ende den Hinweis auf eine umfangreiche Auflistung der Berliner Postämter auf Wikipedia verwiesen. Schauen Sie dort doch mal rein.
Berlin-12 und kein Ende! Wobei ich meine, daß Sie es richtig machen. Auch ich habe, mit einigen wenigen Einschränkungen, die Häufigkeit spielt für uns Sammler doch schon eine gewichtige Rolle, auf Berlin-12 verzichtet. Dieses ewige Herumgewabere, taugt es was oder nicht, kann den Spaß schon ziemlich beeinflussen – und wenn man sieht, was der Handel so anbietet, dann ist ein weiterer Abstieg gar nicht mehr möglich. Auf normalen Briefen gesammelt, ist man jedenfalls auf der sicheren Seite.
Was die Prüfer anbetrifft, haben wir beide die gleichen Erfahrungen gemacht. Da gibt es unheimlich viel zu bemängeln – und ich hoffe, daß sich die Sammler weiter artikulieren. Das war es dann auch schon mit den Möglichkeiten. Was nützt es, wenn wir die Prüfer stigmatisieren? Sie sind fester und unabdingbarer Teil der Philatelie mit dem Trost, daß, wenn sie uns „schlecht“ behandeln, das Wort Betrug vermeide ich tunlichst, Sie dann die Briefmarkenlobby hintergehen. Das eigene Nest werden sie doch wahrscheinlich nicht beschmutzen.
Es wäre schön, wenn es eine greifbare Haftung der Prüfer gäbe. Das aber würde voraussetzen, daß die gegeneinander arbeiten müßten, ein Risiko, daß man kaum eingehen könnte. Im Saarland hatte man immer das Gefühl, daß sich dort Leute trauen Prüfer(in) zu werden, ohne eine Ahnung zu habe. Auch aus jüngster Zeit gibt es ein bedenkliches Beispiel, wie leichtfertig mit uns Sammlern umgegangen wird. Aufgrund eines Streites innerhalb der Prüfer, gewünschte Offenheit wurde dort in Misskredit gebracht, übernahmen kurzerhand die Schlegels das Prüfgebiet „MH, Zusammendrucke und Rollenmarken“. Deftige negative Erfahrungen machen unter Sammlern die Runde.
Sei es drum, sie sind alternativlos. Es werden immer einige sehr gute tätig sein, ein paar gute und immer wieder auch Unfähige. Da man Prüfer nur mit extrem langjähriger und intensiver Sammeltätigkeit und damit einem Schatz an Erfahrungen werden kann, gibt es auch keinen Fundus, auf den man beliebig zugreifen kann.
Aber all das sollte, nein darf uns nicht davon abhalten, zu kritisieren, die Dinge beim Namen zu nennen, sie auf keinen Fall klaglos erdulden.
Schade, das sei auch an dieser Stelle wieder einmal gesagt, daß wir Sammler keine Vertretung, keinen Verband haben – der, der vorgibt, das zu sein, ist jedenfalls nur Erfüllungsgehilfe der Briefmarkenlobby.


Frage:
18.08.2015
Hallo Herr Köpfer ,
ich habe neulich auf dem Flohmarkt in Nürnberg einen postfrischen Posthornsatz gekauft mit FA H.D.Schlege, mit der Bemerkung "in der
für diese Ausgabe normalen Zähnung" Preis 500 €. Kann diese Bemerkung noch Q1 einschließen? Ich selbst kann an der Zähnung nichts Negatives feststellen. Für kurze Antwort wäre ich dankbar.
MfG Manfred O
Antwort:
Diesen Satz hat sich die Philatelie als DEN Spitzensatz auserkoren - und geht entsprechend penibel mit ihm um. Tatsache ist, daß die Posthornmarken häufig eine sogenannte "unruhige Zähnung" aufweisen. Da fehlt kein Zahn und es ist auch keiner wirklich zu kurz, aber, es gibt halt Unterschiede. Das muß bei einem Fotoattest nicht jede Marke betreffen, ist aber, um solch ein Attest auszustellen, so zu beschreiben. Es liegt hier im Auge des Betrachters, was er erwartet und was er letztendlich für so einen Satz ausgeben will.
Frage:
17.08.2015

Sehr geehrter Herr Köpfer, erlauben Sie mir, dass ich Ihnen bei gestempelten Marken mit Gummierung widerspreche. Ich stimme Ihnen völlig zu, was das Machwerk der Versandstellen betrifft.
Doch vom Sammler "produzierte" Stücke können wahre Raritäten sein.
Wer konnte sich zum sammlerischen Vergnügen 1951 eine Bund Mi. Nr. 146 mit Eckrand und Formnummer am Heimatpostamt zentrisch abstempeln lassen, die auch heute noch einwandfrei ist?
Ich denke nicht, dass die Marke bei Ebay unverkäuflich sein wird; wahrscheinlich werden 250,-- € nicht reichen.

Grüße
Christian
Antwort:
Da habe ich wohl nicht klar genug formuliert. Wie ich schrieb, sind Marken, die ein Sammler sich bei einem normalen Postamt abstempeln ließ / läßt, absolut und besonders sammelwürdig. Der Handel und auch einige Sammler versuchen solche Stücke, wenn sie "Originalgummierung haben, als etwas gesteigert Besonderes darzustellen. Das ist nicht der Fall. Und wenn man spitzfindig ist, outen sich solche Marken als "gefälligkeitsgestempelt" (Frage bezog sich darauf).

Ja, und natürlich haben Sie recht, diese Marken sind oft etwas ganz Besonderes. Nicht nur eine Bund 146 als Eckrand, zentrisch von einem normalen Postamt abgestempelt, die man, mit oder ohne Gummi, für € 250,-- nicht bekommen wird, sondern alle so gestempelten. Um das zu testen, muß man nur mal versuchen, von Heuss, den Bedeutenden Deutschen, I+T oder Frauen (oder beliebig anderen), Bund oder Berlin, solche Stücke zu finden. Fast aussichtslos.

Eine Bitte noch, Christian: Wenn Sie Fragen oder Anregungen haben, wäre Sie freundlich, die über den Button "Fragen + Antworten" einzugeben. So landen die gleich an richtiger Stelle. Danke.
Frage:
15.08.2015
Wie erkenne ich Gefälligkeitstempel?
Antwort:
Per Definition sind alle postalischen Abstempelungen, die nicht der Entwertung von Briefmarken / Freimachungsnachweisen wegen des Transportes von Beförderungsgut (Briefe, Päckchen, Pakete etc.) dienen, Gefälligkeitsstempel.
Da die Philatelie aus zwei Parteien (Briefmarkenlobby und Sammler) mit völlig unterschiedlichen Interessen besteht, gehen die Meinungen hierüber krass auseinander. Die Briefmarkenlobby, also der Teil der Philatelie, der mit uns Sammlern möglichst einträgliche Geschäfte machen möchte, bestehend aus dem Handel, den Katalogherstellern (Katalogpreise sind Handelspreise, die mit dem Wert unserer Marken überhaupt nichts zu tun haben!!), dem Philatelieverband, Zubehörhersteller, Briefmarkenzeitschriften etc. sagt, daß alles, was wir Sammler uns bei der Post abstempeln lassen, Gefälligkeit wäre – und alles, was von dort als Machwerk produziert wird, also FDC, ETB, Versandstellenstempel, Sonder- und Ersttagssonderstempel (siehe entsprechende Kennzeichnung im Michel-Spezial Deutschland: DDR-Versandstellenstempel sind Gefälligkeitsstempel (nicht im Michel Junior! Warum nicht?), die von Bund und Berlin, obwohl es offensichtlicher nicht geht, sollen keine sein – das ist Betrug am Sammler!
Die Antwort auf die Frage ist einfach nur logisch: Gefälligkeitsstempel sind all jene, die nicht der Beförderung postalischer Sendungen geschuldet sind und die, die speziell für Sammler produziert abgeschlagen wurden / werden. Das sind die Stempel von den Versandstellen Frankfurt, Bonn, Weiden, Berlin-12 mit / und alle(n) Ersttags-, Sonder- (auch allgemein), Ersttagssonderstempeln. Da es neben den Versandstellen aber jeweils auch normale Postämter gab, ist eine Unterscheidung oft schwierig, wenn nicht gar unmöglich. Darauf reagieren informierte Sammler damit, daß sie hier nur gelaufene Ganzsachen sammeln, also z.B. Berlin-12 als Einzelmarken überwiegend ignorieren.
Entgegen der Meinung der Briefmarkenlobby ist Sammlerpost, und hier meine ich die Briefe und Marken, die Sammler verschickt haben bzw. sich bei Ihrem Postamt haben abstempeln lassen, absolut sammelwürdig. Und auch hier ist wieder logisch: Gibt es davon zu viele, werden sie keine Wertentwicklung haben. Der Markt reguliert, irgendwann auf jeden Fall, egoistische Manipulationen aller Marktteilnehmer.
Und in diesem Zusammenhang noch eine Berichtigung: Gestempelte Briefmarken mit Gummierung sind absolut keine Qualitätssteigerung , sondern der Nachweis der „Gefälligkeit“. Ohne Gummierung ist dieser Nachweis nicht möglich! Und, auch hier wieder ein aber: Rollenmarken mit Nummern sind nur mit Gummierung oder Gummierungsfragmenten möglich.
Frage:
11.08.2015
Frage:
Sehr geehrter Herr Köpfer,

Ich habe folgendes Stück auch beobachtet und halte den Preis für durchaus angemessen. Posthorn in Eckrand Mi.Nr. 137,138 und 139 in dieser Qualität gestempelt oder auf Brief sind extrem selten, viel seltener als postfrisch. Ich hätte den Brief auch gekauft. Die Michelbewertung spiegelt hier diese Rarität nicht wieder.
Wie ist Ihre Meinung hierzu?

Grüße

Christian



>
> http://www.ebay.de/itm/Wertbrief-Hamburg-mit-Bund-Nr-136-re-obere-Bogenecke-und-Berlin-Nr-2-X-111-/231636659488?hash=item35ee9eed20

Günther: Mail versehentlich / unbewerkt gelöscht.

Erinnerung von Christian:

Danke
Keine Antwort ist auch eine Antwort.

Christian
Antwort:
Natürlich ist das Eckrandstück der 70er Posthorn auf Brief etwas Besonderes - die zu fetten, verklecksten und teilweise nicht lesbaren Stempel sind es allerdings nicht. Weiterhin hat der Brief heftige Gebrauchs- (oder Frühstücksspuren?) und die Rückseite wird weder gezeigt noch beschrieben. Den Preis von € 300,-- halte ich für viel zu hoch.
Frage:
09.08.2015
Guten Tag, Herr Köpfer,
ich bin beim Kontrollieren meine Tauschmarken auf Plattenfehler und Q1-gerechte Stempel gestoßen. Was da alles rausfliegt ...,egal!

Dabei habe ich jetzt gefunden: Berliner Stempel auf Bundmarken (60-iger Jahre)sowie auf Marken der SBZ bzw. Gemeinschaftsausgaben.Ist dieses etwas Besonderes bzw. überhaupt sammelwürdig ?
Schönen Wochenende H.-R.

Ergänzende Mai: H.-R. sammelt ausschließlich Berlin.
Antwort:
Man kann prinzipiell davon ausgehen, daß alles, was die Post UNMANIPULIERT, also im Sinne ihrer postalischen Dienstleistung, tut, sammelwürdig ist. Unumstößliches Sammelkriterium ist im gestempelten Bereich der lesbare, und darüber hinaus im Q1-Bereich der zentrische Stempel aus dem Bedarf. Das schließt Ersttagssonder- und Versandstellenstempel aus. Marken der alliierten Besatzung kommen, da diese Mächte Berlin unter sich aufgeteilt haben, alle auch mit Berlinstempeln vor - was im Allgemeinen nichts Besonderes ist. Offensichtlich haben viele Bundsammler den zentrischen Berlinstempel auf "ihren" Marken als etwas Besonderes erkannt - was er, außerhalb der genannten Sonder- und Verandstellenstempel, wohl auch ist. Im Gegensatz hierzu steht der Bundstempel auf Berliner Marken, der so wahrscheinlich viel häufiger ist. Sammelwürdig ist er aber auf jeden Fall. Aus alle dem kann man folgern, daß die sammlerische Freiheit so oder so unangetastet bleibt - was leider oft zum Handeln wider besseren Wissens und damit zu katastrophalen Ergebnissen führt.