Berlin-Briefmarken
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Frage:
04.02.2014
Ich kaufe selten mal alte Briefmarkenzeitschriften, um darin zu blättern und zu sehen, was damals in denen drin stand. Letztens ist mir die Zeitschrift Philareport aus dem DBZ-Verlag in die Hände gefallen, und zwar die Ausgabe von 1986. Leider steht da nicht viel mehr interessantes drin als heute, und die Werbung bzw. Meldungen zu Neuheiten überwiegen. Aber es gab dort Interviews mit Politikern, u.a. mit Richard Stücklen. Der war von 1957 bis Mitte der 60er Jahre Bundespostminister. Seine Empfehlung im Interview: man solle sich je einen Viererblock postfrisch und gestempelt, einen Erstattagsbrief und, wenn das Geld noch reicht, je eine postfrische und gestempelte Marke kaufen. Große Wertsteigerungen wären nicht zu erwarten, aber Briefmarken wären ja nicht nur Kapitalanlage. Nachzulesen Philareport 11/86, S. 34. Damals traf das wohl den Nerv der Zeit.

Was also kann man von Briefmarkenzeitungen erwarten? Das frage ich mich immer, wenn ich mal eine in die Hand bekomme und nur zwei oder drei Artikel / Kurzmitteilungen finde, die mich irgendwie interessieren. Wie ist das in anderen Fachzeitschriften? PC oder Autozeitschriften berichten natürlich auch immer über Neuheiten. Dort gibt es aber immer auch Artikel, die interessantes Hintergrundwissen vermitteln oder auf aktuelle Trends eingehen. Die Artikel zum Hintergrundwissen in Briefmarkenzeitschriften beschäftigt sich mir zumindest oft zu sehr mit absoluten Spezialitäten, die auch noch vorzugsweise der Zeit vor dem Ende des 2. Weltkriegs angesiedelt sind. Gibt es aus der Zeit danach nicht genug Interessantes zu berichten oder ist dazu einfach schon alles geschrieben? Habe ich da eine falsche Erwartung?
Joe
Antwort:
Herr Stücklen war ein geschickter und erfolgreicher Werber für die Neuheiten. Das Ergebnis der Umsetzung seiner Empfehlung nennen heute hundertausende Briefmarkensammmler ihr Eigen!

Die Feststellung von Joe deckt sich mit den Aussagen auf meiner Internetseite "briefmarken-literatur.de". Ihre Erwartungen, Joe, sind absolut normal und richtig. So eine Zeitschrift wäre auch absolut denkbar, nur, es gibt sie nicht. Die heute sich am Markt befindlichen "Briefmarken-Zeitschriften" haben, deutlich sichtbar, auch nicht das Bestreben, Sammlern Informationen zu liefern. Deren Aufgabe ist vielmehr, sich die massehaften Werbeaufträge der Briefmarkenlobby zu verdienen und zu versuchen, Sammler so zu steuern, daß sie weiterhin die ahnungslosen Melkkühe der Briefmarkenlobby bleiben.