Berlin-Briefmarken
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Frage:
30.08.2016
Frage:
Sehr geehrter Herr Köpfer,
mit Interesse habe ich Ihre Seiten gelesen und in der Folge eine soeben sortierte Menge Kilo-Ware erneut sortiert und neben den mir bekannten Qualitätsmerkmalen zusätzlich erhöhte Aufmerksamkeit auf die Stempel gelegt.
Sie bewerten Stempel bei denen das Datum und der Ortsname lesbar ist als besonders sammelwürdig. In vielen Fällen ist aber nur das Datum und die Nummer lesbar. Insbesondere bei langen Ortsnamen wie beispielsweise " Lübeck-Travemünde" oder "Limburg a.d. Lahn" sind die Ortsnamen nur in Teilen auf der Marke. Bei den kleinen Rollenmarken passt einfach nicht alles auf die Marke.
Gilt die Nummer bei Ihnen auch als Identifizierungsmerkmal für den Ort?
Mit Sammler-Grüßen, T.S.
Antwort:
Die Schönheit und die Zentrierung eines Stempels sind nicht erst seit heute Ursache für die Bewertung einer Marke - je zentrischer und klarer ein Stempel abgeschlagen ist, desto höher die Begehrlichkeit und der Preis, den jemand zu zahlen bereit ist. Logisch, dass es auf der anderen Seite der Qualitätsscale entsprechend nach unten geht und sehr bald in der Wertlosigkeit (Massenhaftigkeit) endet. Es ist aber einfach eine Sache des eigenen Geldbeutels. In Kiloware hat man die Chance gute Stücke zu finden, die dann natürlich einen adäquaten Preis haben, aber jedem les- und damit prüfbaren Stempel einen Wert zuzuschreiben zu wollen, ist natürlich völlig daneben: Auflagen von einer Million und mehr, können nur in Bestform etwas Besonderes sein.
Sie haben recht, wenn Sie erkennen, dass mancher Ort gar keinen Platz auf einer Briefmarke hat und hie und da auch nur die Postleitzahl (und Datum) erkennbar ist, ebenso, dass manche Briefmarke viel zu klein ist, um den kompletten Stempel abzubilden. Trotz allem gibt es, bei zugegebener Flexibilität, immer wieder den Stempel, den man als besonders schön empfindet. Dass bei all diesen Überlegungen die Ersttags-Sonderstempel und die Stempel der Versandstellen als nicht sammelwürdige Massenware aus jeglicher Betrachtung herausfallen, sollte jedem Sammler klar sein.
In dem Zusammenhang möchte ich, nachdem mir die Briefmarkenlobby immer wieder unterstellt, ich würde wegen einer Gewinnmaximierung und wegen des Wertes sammeln (was wäre daran so falsch?), darauf hinweisen, daß ich nur sammelwürdige Marken sammle und bereit bin, dafür einen entsrechenden Preis zu zahlen - nichts weiter. Effekt ist, daß ich beim Wiederverkauf, entgegen dem, was die Briefmarkenlobby uns gönnt, einen meist dem Einkauf entsprechenden Verkaufspreis erziele - oder oft auch einen höheren.
Übrigens landet alles nicht Sammelwürdige bei mir im Schredder. Allein der Aufwand, solche Marken zu veräußern (zu welchem Preis?) und die notwendige Lagerkapazität, verbieten mir, mich darum zu kümmern, dafür Zeit zu opfern - und der Philateliemarkt ist eh schon mit weit über 97 % mit Schrott vollgestopft..