Berlin-Briefmarken
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Frage:
23.06.2012
Frage: Hallo Herr Brisch und Herr Köpfer, jetzt kommen wir ja doch schon ins Fachsimpeln, was eigentlich auf die neuen Seiten Seiten gehört, die Sie, Herr Köpfer, demnächst eröffnen wollen...
Danke erstmal, Herr Brisch, daß Sie mir so schön zu meinem Kommentar vom 16.06. beipflichten. Sie haben aber auch Recht: ab einem bestimmten Punkt des Spezialsammelns kann man keinen objektiven Preis mehr finden. Wir sprechen ja hier von sehr speziellen, also seltenen Marken/ Varianten, die keinen Bezug mehr zu Katalog- oder Faktornotierungen haben und deren Preise allein durch den Sammelehrgeiz und die Kaufkraft der Spezialsammler erzielt werden. Wie man immer sehr schön bei ebay sieht, reichen dazu zwei Bieter, die exakt das gleiche seltene Stück entdeckt haben und sich gegenseitig in Höhen treiben, wo "Normalsammler" längst kopfschüttelnd aussteigen. Dieses "Ringen" mit sich selbst, wie weit man zu gehen bereit ist, gehört dann eben dazu.
Meine Erfahrung mit Spezialversendern ist, daß sie entweder wirklich seltene Stücke im Angebot haben, die dann aber auch "richtig Geld" kosten, oder aber eher mittelprächtige Spezialitäten anbieten, die folgerichtig günstiger zu haben sind. Zu letzteren zähle ich mittlerweile auch Brunner. Seine eigentlich sehr schönen Listen (mit vielen Erläuterungen) führen alles Mögliche auf (durch ein x markiert), NUR: er hat es nicht im Angebot, sonst würde ja sein Preis dabeistehen. Seit ein paar Jahren werde ich bei ihm leider nicht mehr fündig.
Dagegen bieten z.B. Straßberger und vor allem Baumeister wirklich viel Seltenes, dann aber auch zu entsprechenden Preisen. Hier setzt dann bei mir der selbe innere Kampf ein wie bisweilen bei ebay.
Man sollte sich vielleicht von der Gleichung ebay=Schnäppchen verabschieden. Die wirklich seltenen Marken haben ihren Preis bei ebay genauso wie beim gut sortierten Versender.
Haben Sie da ähnliche oder andere Erfahrungen?
Freue mich über Ihre Kommentare.

Beste Grüße

Ingo Luis
Antwort:
Unser aller größtes Problem sind die Preise, vor allem deswegen, weil sie seit Jahrzehnten schon nicht mehr objektiv sind, sondern schlicht willkürlich, übervorteilend und abzockend.

Es stimmt, daß zwischenzeitlich nur noch das geübte Auge bei eBay Schnäppchen erkennt - was ja in der Entwicklung auch irgenwie i.O. ist. Trotzdem würde ich es als das gerechteste System einstufen. Wir können unsere Briefmarken dort überwiegend zu einem "gerechten" Preis einkaufen (der Verluste, zumal langfristige, weitgehend ausschließt)- und müssen logischerweise für gesuchtes, für knappes Gut, adäquate Preise bieten. Um die Preise nicht ausufern zu lassen, wobei die Frage auftaucht, wann das der Fall ist, muß man sich oft in Geduld üben. Die erste gesuchte Marke unbedingt haben zu wollen, kostet u.U. sehr viel Geld.

Über eins muß man sich jedoch im Klaren sein, wenn wir Q1-Sammler uns alle auf das sogenannte Sammelwürdige konzentrieren, wird das Material ganz schnell knapp, werden die Preise kräftig ansteigen, sich dabei jedoch in Richtung ihres tatsächlichen, ihres inneren Wertes bewegen, der sich immer wieder realisieren läßt.

In Bezug auf die Firma Brunner bin ich der gleichen Meinung.

Grüße aus Freiburg

Günther Köpfer