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Allgemeines Auflagen Bogenmarken Rollenmarken Sammelempfehlung
Allgemeines
Im Gegensatz zu den Berliner Bauten, zeigt die Serie "Berliner Stadtbilder" nun doch schon selbstbewußt und spürbar optimistisch, ein zwischenzeitlich teilweise restauriertes, teils gar neues "Stadtbild". Das beginnende Wirtschaftswunder ist spürbar
Viele der in dieser Serie gezeigten Bauwerke wurden im 2.Weltkrieg zerstört oder stark beschädigt.
Besonders der 3-DM-Wert, der die Berliner Kongreßhalle im Tiergarten abbildet, sticht hier hervor. Sie ist ein Geschenk der "Besatzungsmacht" USA an die Stadt Berlin und manifestiert damals schon in besonderem Maße die entstandene Freundschaft zwischen Siegern und Besiegten, die zunehmend von Achtung und Vertrauen geprägt ist.
Auflagen
Ab 1956 verausgabt, war diese Serie bis zum 31.12.1964, also 8 Jahr gültig, die MiNr. 140, das ist die 1-Pfennig-Marke (Brandenburger Tor), sogar bis 31.12.1970.
Pfennig | Mi.Nr. | Auflagen | R | P | W |
1 | 140 | 20.700.000 | X | X | |
3 | 231 | 60.000.000 | |||
5 | 141 | 50.160.000 | X | X | |
7 ohne Inschr. | 135 | 15.460.000 | |||
7 mit Inschr. | 142 | 54.500.000 | X | X | |
8 grau | 143 | 26.600.000 | X | X | X |
8 orange | 187 | 30.630.000 | X | X | |
10 | 144 | 339.630.000 | X | X | |
15 | 145 | 53.420.000 | X | X | X |
20 | 146 | 81.980.000 | X | X | |
25 | 147 | 51.460.000 | X | X | X |
30 | 148 | 10.730.000 | |||
40 | 149 | 11.365.000 | |||
50 | 150 | 20.000.000 | |||
60 | 151 | 13.830.000 | |||
70 | 152 | 14.250.000 | X | ||
100 | 153 | 11.865.000 | |||
300 | 154 | 2.420.000 | X | X |
R = Rollenmarke P = Plattendruck W = Walzendruck
Die MiNr. 142 und 152 gibt es auch als Rollenmarken ohne Zählnummer. Als Nachweis hierfür sind 11er-Streifen notwendig.
Eine Trennung der Auflagen nach Bogen- bzw. Rollenmarken oder gar glatter und geriffelter Gummierung ist nicht möglich.
Bogenmarken
Ja, gehen wir ins Detail.
Die "Berliner Stadtbilder" brachten es auf 18 Werte, die sich leider im Katalog auf vier Positionen "verzetteln". Ich frage mich ohnehin, warum jeder Marke sofort nach Erscheinen eine nicht mehr veränderbare Katalognummer zugeteilt werden muß? Wenn ich an die Sehenswürdigkeiten oder (im philatelistischen Sinn) die Frauen, denke, so kann man das Ergebnis kaum als befriedigend empfinden. Aber das wird wohl von den Vordruckalben-Herstellern diktiert, die ja jährlich ihre Nachträge an die Frau oder den Mann bringen möchten. Daß diese Vordruckalben (negativen) Einfluß auf die Sammelwürdigkeit mancher Ausgabearten nehmen, sei hier mit Nachdruck erwähnt!
Rollenmarken
Wie schon genannt, es gibt 9 Rollenmarkenwerte: die MiNr. 141 bis 147, die MiNr. 152 und die MiNr. 187.
Mit rückseitiger Nummer schon als postfrische Einzelmarken oder Streifen gesucht, werden prüfbar, gar zentrisch gestempelte, kaum angeboten.
Die Rollengrößen lauteten einheitlich auf 1.000er-Rollen, wobei es da bei den Werten zu 5, 15, 25 und dem Nachzügler zu 8 Pfennig Unterschiede gibt. Die "Normalform" ist, daß die rückseitigen Nummern alle immer 4-stellig sind, also 0005, 0100 oder 0985. Die vorgenannten 3 Werte gibt es, und das ist in diesem Fall die "billigere" Variante, jedoch auch als 1.000er-Rollen, bei denen die ungeraden Nummern "nur" 3-stellig sind, also 005, 105 oder 985.
Ein besonderes Bonbon ist übrigens der Kopfsteher der rückseitigen Nummer bei der MiNr. 152, also der 70er.
Die MiNr. 142 und 152 gab es darüber hinaus auch als Rollenmarken ohne Nummer. Um das nachzuweisen ist allerdings mindestens ein 11er-Streifen notwendig - und so einen habe ich bis heute noch nicht gesehen.
Hochinteressant sind natürlich wieder die über die bisher genannten Standardvarianten hinausgehenden Spezialitäten, also Paare mit Ausgleichzähnung, die Rollenanfänge und Rollenenden und Flickstellen, allesamt logischerweise mit den normalen Geldbeutel arg strapazierendem Preisgefüge - aber eh kaum zu bekommen.
Die Rollenenden gibt es logischerweise auch in glatter und geriffelter Gummierung und verschiedenfarbenen Leerfeldern. Auf diesen Leerfeldern befand sich überwiegend ein sogenannter "roter Adlerstempel", wobei es, wahrscheinlich eher unbeabsichtigt, auch solche ohne diesen Stempel gibt.
Die beiden auch ohne rückseitige Rollennummer verausgabte Rollenmarken gibt es natürlich auch als Rollenenden.
Sammelempfehlung
Die postfrische Standardmarke bietet den Reiz unterschiedlicher Gummierung. Will man also, was eher logisch ist, die glatte und die geriffelte Variante zusammentragen, ist es empfehlenswert gleich zu versuchen, Randstücke, Einheiten, wenn möglich solche mit Dz, FN, Bogenzählern oder Schnittmarkierungen zu bekommen. Konzentriert man sich auf Eckränder, darf man auch die hochinteressanten Zähnungsvarianten nicht übersehen.
Das anfänglich lose Sortierte wird im Verlaufe der Zeit eine fesselnde Ordnung erfahren, die die ganze Vielfalt dieser Serie wiederspiegelt.
Ich wäre nicht ich, wenn ich nun nicht wieder eine Lobeshymne auf die gestempelten Varianten anstimmen würde.
Allerdings finde ich es bei dieser Serie noch weit schwieriger, als es bei allen anderen der Fall ist, allein nur einen einigermaßen normalen, zentrisch gestempelten Satz zusammenzutragen. Nicht mal einen einheitlich "Berlin-Charlottenburg" -gestempelten Satz findet man.
Auch bei den Paaren oder den (so gut wie nicht angebotenen) größeren Einheiten muß man den les- und prüfbaren, gar zentrischen Berlinstempel mit der Lupe suchen. So gestempelte Randmarken mit Dz, FN, auch Schnittmarkierungen sind wahre Schätze, und auf Brief "Wahnsinn".
Seis drum, ich finde, genau das ist der Reiz - und ein Erfolg begeistert um so mehr.
Kurz erwähnen möchte ich noch, daß bis einschließlich 1958 amtliche Ersttagsblätter verausgabt wurden. Man kann sie zur Sammlungsergänzung sammeln, ich meine aber, das sind künstlich und nur für Sammler manipulierte bzw. hergestellte Produkte - und lasse die Finger davon.