Berlin-Briefmarken
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Frage:
10.06.2018
Frage:
Vielen Ihrer Thesen zur Philatelie stimme ich zu - auch bezüglich dem besonderen Reiz, gestempelt zu sammeln, da dabei jede Marke quasi ein Unikat ist. Den Scan eines besonderen Berlin-Unikats habe ich angehängt.

Einen Aspekt der Philatelie möchte ich noch besonders gewürdigt wissen: Briefmarken SAMMELN ist ein Hobby, eine Leidenschaft, die einen hohen Eigenwert hat. Philatelie a priori als Instrument zur Wertanlage zu sehen, geht deshalb in die Irre. Es gibt viele hochgeschätzte und teure Hobbies, die a priori keine Wertanlage darstellen, z.B. Reiten, Golf, Kugelschreiber Sammeln. Gleiches sollte
man auch der Philatelie zubilligen. Es geht um dem Spaß und die Erfolgserlebnisse, die man bei einem Hobby hat. Wenn Investitionen in ein Hobby "nebenbei" noch etwas nachhaltig sind, was bei der Philatelie der Fall sein kann, so ist das ein schöner Nebeneffekt, aber - zumindest für mich - nicht die Hauptsache. So befasse ich mich z.B. sehr intensiv mit Stempelauswertungen auf Dauermarken - sehr nwahrscheinlich, dass diese Auswertungen einmal ein Auktionsknüller werden. Ich habe aber Spaß und Kurzweil dabei.

Ganz nebenbei: Eine Sammlung gestempelter Marken kann niemals komplett werden. So kann man immer weiter sammeln.
Antwort:
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Es gibt sicherlich so viele Arten, unser wunderschönes Hobby auszuüben, wie es Sammler gibt - und das auch noch mit regelmäßgen Veränderungen. Man ist einfach auf der Suche nach den Idealen. Toll, und so soll es auch sein.

Und genau so betreibe ich mein "Steckenpferd". Mich interessiert nicht, was irgendwann dabei rauskommt (schon aus bilogischer Sicht, ich sammle das Besondere von möglichst höchster Qualität, nicht irgendwelches Machwerk oder "Abfallpapier". Dafür bezahle ich einen adäquaten Preis, der teilweise über Katalog liegt - und glaube, etwas gekauft zu haben, das diesen Wert auch tatsächlich hat. Suchen oder kaufen Sie mal solche Marken und Sie werden feststellen, dass die nur zum Marktwert zu kriegen, also keine Schnäppchen sind und, dass es in diesem Bereich mehr Kaufwillige als Anbieter gibt.

Sie führen "Hobbys" an, die keine persönlichen, wirtschaftlichen Interessen beinhalten sollen? Z.B. Reiten. OK, es gibt sicher auch da Leute, die sich mit einer "Schindmähre" zufrieden geben. Die Mehrzahl sucht aber doch sicher edlere Pferde, bewilligt entsprechende, nach oben offene Preise, akzeptiert hohe Tierarztkosten, eine ebensolche Stallung und Pflege, Futter - und will sein Tier auch präsentieren (Thema Auto und Anhänger!). Golf. Auch da gibts den Gelegenheitsgolfer, der versucht jegliche Mitgliedsbeiträge zu vermeiden, sein Auto nicht auf den Clubparkplatz stellt. Die meisten aber versuchen doch zu zeigen, was sie haben, was sie können - und das nach Möglichkeit nicht auf einem Provinzplatz und in einem "popeligen" Golfclub. Und selbst Kugelschreiber zu sammeln bietet Qualität und höchste Preise: ein Montblanc-Füllfederhalter für € 750,00, ein "Kuli" für € 500,00 oder ein Drehbleistift für € 600,00 sind da noch die untere Grenze. Vergleiche mit dem Sammeln von Armbanduhren und Oldtimern sind hier angebracht: alles andere als billig.

Wenn (ganz) junge Menschen anfangen Briefmarken zu sammeln, dann tun sie das mit einer tollen Begeisterung, weil Briefmarken (oft) einfach wunderschön sind. Das legt sich und die meisten verlieren die Philatelie wieder aus den Augen.

Die, die weitermachen, entwickeln sich mehr oder weniger und bilden den brodelnden Markt der Philatelie. Jeder sammelt nach seiner Facon. Und die, die Vorteile oder vermehrten Spaß in ihrem Tun entdecken, sollten andere darüber informieren. Es kann ja jeder für sich ganz alleine entcheiden, ob er an dem ach so verurteilten sammlerischen, wirtschaftlichen und zukunftsträchtigen Erfolg teilhaben möchte.