Berlin-Briefmarken
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Frage:
10.09.2015
Hallo Herr Köpfer,
ich möchte Ihre Meinung zu meinem letzten Kauf aus dem Gebiet Berlin einholen. Es handelt sich um einen kompletten Satz Rotaufdruck frankiert auf 5 nicht portogerechten, aber echt gelaufenen Einschreibebriefen mit Ankunftsstempel. Laut FA H.D. Schlegel sind die Aufdrucke alle falsch, die Briefe zum Schaden der Post gelaufen. Ich habe dafür 590 € bezahlt. Wie ist dazu Ihre Meinung.
Übrigens sind Sie einer Falschinformation erlegen. H. D. Schlegel prüft die Rollenmarken
Berlin n i c h t. Habe gerade mit Schlegel deswegen telefoniert. Das macht weiterhin Herr Schmidl als sog. freier Prüfer.
Beste Grüße
Hans N.
Antwort:
Ein paar Gedanken dazu: Man hat aus einem Billigsatz versucht, mittels (krimineller) Aufdruckfälschung einen teuren zu machen - nicht nur zum Schaden der Post, vielmehr zum Schaden der / des Sammler(s). Rotaufdrucke sind das dadurch auf keinen Fall geworden. Daß diese Briefe "echt" gelaufen sind, adelt sie auch nicht - es bleibt einfach nur Betrug / Fälschung, die bestenfalls für eine "Fälschungssammlung" geeignet sind, ohne sammlerischen Wert! Toll bestätigt wird hier auch, daß ein Prüfergebnis durch einen Prüfer auf keinen Falle eine automatische "Sammelwürdigkeit" entstehem läßt. Und man muß auch hier wieder die Feststellung treffen, nur Q1, nur das Allerbeste, ist sammelwürdig - der Rest Ausschuß, Abfall!

Stellen Sie die Frage nach der Prüfung von Rollenmarken bitte auch noch Herrn Hans Georg Schlegel!

Richtig ist, daß Herr Schmidl dieses Gebiet, nachdem er sich im Streit aus dem Bund der Prüfer im BPP verabschiedet hat, weiter betreut - als nicht zu vermeidende private Konkurrenz zu den angestammten Prüfern. Anlaß hierzu, konnte man in den Briefmarkenzeitungen lesen, war die "ungeheuerliche" Feststellung im Prüferbund, die man als "Nestbeschmutzung" bezeichnete, annähernd 90 % der Briefmarkenhändler seien als "nicht ehrlich" zu beurteilen. Ich denke, mancher Sammeler hält diesen Prozentsatz für zu niedrig angesetzt.