Berlin-Briefmarken
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Frage:
13.03.2016
Guten Abend, ich bin auf Ihre Seite gestoßen, habe einiges durchgelesen und erhoffe mir den einen oder anderen Rat. Ich selbst habe seit Jugendzeiten nicht gesammelt, habe kaum Kenntnis, nur Interesse und habe durch Zufall aber vor ca. einem Jahr einen Teil einer Sammlung gekauft.
Der Sammler ist verstorben, seine Erben haben sich nach Beratung die besten Stücke der sehr großen Sammlung (hauptsächlich Vorphilatelie ) behalten. Nachdem ich im letzten Jahr wenig Zeit hatte, versuche ich erst seit einigen Wochen mir etwas Überblick zu verschaffen, durch unsachgemäßes einpacken beim Transport durch eine Firma ist leider einiges durcheinandergeraten. Es sind aber ziemliche Mengen an Marken aus Österreich, BRD, eigentlich der ganzen Welt, es gibt Bogenware, (oder 4er - Blöcke) ganze Hefte und Alben mit genau beschriebenen Plattenfehlern und den dazugehörigen Marken, sehr viel Literatur, hunderte Ganzsachen aus aller Welt, Marken-Alben nach Motiven sortiert, jüngere und alte Marken, sowie hunderte Ersttage, deren "Nicht-Wert" ich schon zum Teil erkannt habe … ich würde gerne bis auf ein paar Österreichische Werte alles verkaufen und frage nun um Rat, wie man das am besten anfängt …. (Der Sammler war zumindest europaweit vernetzt und war Jahrzehnte ein anerkannter Sammler und Experte, bei vielen Ausstellungen geehrt (diese Marken sind sicher nicht mehr vorhanden Es wäre sehr nett, wenn Sie eine Idee für mich hätten und entschuldigen Sie den "Roman" - Gruß Kappelsberger
Antwort:
Da kann ich nur die Schwierigkeiten definieren, die Sie mit dieser Sammlung haben (werden). Wenn man den Gedanken des Briefmarkensammelns realistisch denkt, kommt man zu dem Schluß, daß man Gesammeltes nur verkaufen kann, wenn es dem Wunsch eines Interessenten entspricht. Selbst denkende Sammler, die Europa-Sammlungen, bunt gemischt durch die glitzernde Betrugswelt der Philatelie, also alle Sammelvarianten, die man sich so ausdenken kann, suchen, wird es dabei nicht geben. Weit über 95 % alles Gesammeltem ist eh Massenware, für die es keinen Markt gibt, die damit auch keinen Wert darstellt (Katalogpreise sind der (leider erfolgreiche) Versuch, die Sammler über den Tisch zu ziehen. Mein Tipp lautet in Ihrem, wie in den meisten anderen Fällen auch, konzentrieren Sie sich auf ein "kleines", also überschaubares Gebiet (Länder insgesamt sind so nicht sammelbar! - aber man kann bestimmte Zeitabschnitte sammeln) und achten Sie auf höchste Qualitäten. Arbeiten Sie sich daneben in Ihre "große" erworbene Sammlung, eliminieren Sie alles, was unter die bis zu 95 % fällt und veräußern das Übrigbleibende zugunsten Ihres spezialisierten Hobbys - wenn Sie gute Ergebnisse erzielen wollen "Stück für Stück" mit großem Arbeitsaufwand - und wenn es Sie nervt, als Ganzes, mit nicht berfriedigendem Ergebnis. Und denken Sie daran: Briefmakensammeln ist kein Power-Hobby. Lassen Sie sich Zeit, Ihr Hobby zu erkennen, zu durchblicken, Eile ist dabei der schlechteste Ratgeber.